Français

Die Sankt Martin Kirche in Vertus

English
English

Die Kirche - F. CollardGESCHICHTE DER KIRCHE

Das Besondere an der Sankt Martin Kirsche in Vertus ist, daß sie auf Pfählern ruht: sie ist also ein Pfahlbau, denn sie wurde über einer Quelle gebaut. Diese Quelle speist das kleine Wasserbecken, das wir hinter der Apsis erblicken und das "Sankt Martins Brunnen" genannt wird.

Vermutlich befand sich schon an dieser Stelle eine Kultstätte der Gallier. Als später die Champagne evangelisiert wurde, machten unsere Vorfahren daraus einen christlichen Tempel (im 3. oder 4. Jahrhundert).

Wir verfügen leider über keinen Text, der uns über den Baubeginn der Kirche näher informieren könnte. Die Kïrche beherbergte anfangs eine Kanonikergemeinde. Über die Herkunft dieser Gemeinde haben wir auch keine Information. Nach dem Brand im Jahre 1167 und der Niederlassung der Kanoniker in der Abtei Notre Dame dient die Kirche ausschließlich dem Gottesdienst in der Gemeinde Vertus. Wichtige Bestandsteile dieser wunderschönen Kirche sind bis heute erhalten geblieben: und zwar die Krypten, das Querschilf das erste Gewölbe des Altarraums, die Pfeiler des Schiffes und der Turm.

Diese alten Teile wurden aus dem Stein der Gegend gebaut. Diese Steinart wird &bdquoles Falloises&ldquo genannt. Das Gebäude wurde stark in Mitleidenschaft gezogen: zahlreiche Kriege, mehrere Brände I I67, 1230, 1380, und dazu der Verschleiß der Jahre. Das alles erforderte mehrmals Restaurierungsarbeiten. Die Teile, die von dem Umbau am meisten verändert wurden, sind das zweite Gewölbe des Altarraums und die Apsismauer, die es abschließt, insbesondere wegen des Einsinkens des Baus in den Boden. 1m Jahre 1852 hatte der fùr die Restaurierung verantwortliche Baumeister die nicht besonders glänzende Idee, ein sehr schönes Fenster aus dem 15. Jahrhundert in der Apsismauer zumauern zu lassen, weil er dachte, er würde dabei dieser Trave ihren ursprünglichen Stil zurückgeben.

Die Kirche hat im Juni 1940 durch den Brand des Gebälks schwer gelitten. Bei diesem Brand verlor sie das ganze Dach, die Decke des Schiffes, den Glockenturm mit seinen 3 Glocken, die Orgel, deren Gehäuse aus dem 17. Jahrhundert stammte, die Sakristei und alle Möbel. Im Jahre 1942 wurden die Pfeiler des Schiffes wieder aufgebaut. In den Jahren 1951-1952: ein TeiI des Daches: Altarraum und Querschiff. 1953: Die ganze Nordmauer des Schiffes. 1955: Bedachung des Schiffes und der Seitenschiffe; aus den alten Glocken (eine stammte aus dem Jahr 1596) werden 2 neue gegossen.

 1. HAUPTSCHIFF

Das Hauptschiff und die Große Orgel

Die Große Orgel

Saint Jean Baptiste

Die Skulpturen am Gehäuse erinnern an die Arbeit in den Weinbergen.
Am Taufbecken kann man eine sehr schöne steinerne Statue aus dem 11. Jahrhundert sehen, die Johannes den Täufer zeigt. Sie stammt wahrscheinlich aus der Schloßekapelle. Rundbögen aus der Romanik (11. Jahrhundert) geben den Mauern des Hauptschiffes mehr Licht.
Am Nordtor: eine Grabinschrift aus dem I6. Jahrhundert.

.

Vraiment, il falloit bien que la voulte azurée
Enviast aux humains ceste rare beaulté
Puis quel ne peult fleschir leur fière cruaulté
Aultrement elle eust eu beaucoup plus de durée.
Mourir jeune est grand heur, aussy ce fut le don
Dont Junon guerdonna Cléobis et Biton
Ne leur pouvant offrir plus digne récompense.
Ceux que le Ciel chérit ne font pas long séjour
En ce val de misère (1). Plus heureux est le jour
Qu'on meurt heureusement que quand on prend naissance.
Damoiselle Jacquette Roussel, feme de noble homme Me Loys Lallemant, Bailly du comté de Vertus qui trespassa le 7e aoust 1595.
[1) Il faut faire ici la césure épique. : l'e muet à la fin de l'hémistiche est élidé
2. QUERSCHIFF

Die 2 Arme des Querschiffes (aus dem 12. Jahrhundert) führen zu 2 halbkreisförmigen, flachdewöllen Kapellen. Die Kapelle, die sich im Norden befindet, ist der Jungfrau Miaria gewidmet.

Zwischen den Kapellen und dem Chor sind 2 kleine rechteckige Kammern eingerichtet, die nach dem Chor hingehen: die eine führt zur Treppe des Turmes, die andere hat bis heute den Namen " Schatzkammer" behalten. Der Bauplan dieses Teils der Kirche ist für unsere Gegend nicht üblich. Man findet ihn dagegen ihn einigen Kirchen in Westfrankreich und besonders im Poitou.

An der Vierung sehen wir rechts einen Gott des Mietsleids (15. Jh) und eine Pieta (16. Jh). Links eine Statue der Jungfrau Maria, die aus der Abtei von Argensolles stammen soll. Am Südquerschiff in der Üffnung der Tür, die die Schlafsaal der Mönche führte, befindet sich ein "Christus mit Bändern". In der Sankt KapeIle können wir eine zweite Statue von Johannes dem Täufer bewundern, sowie eine Statue der Heiligen Katharina (16. Jh).

Piéta

Le Christ aux liens

3. DIE KRYPTEN

Sie sind ohne Zweifel der am meisten sehenswerte Teil der Kirche. Sie befindet sich in gut erhaltenem Zustand. Die Krypten von Vertus sind einzigartig in der Champagne.
Warum hat man eigentlich in Vertus Krypten gebaut ?

- Es gibt einen großen Niveauunterschied : der Boden neigt sich von dem Tor am Haupteingang bis zur Quelle, die sich am Ende des Hauptschiffes befindet. Die Krypten wurden gebaut, um diesen Niveauunterschied zu kompensieren.

- Sie wurden auch gebaut, damit die Mönche der ehemaligen Abtei an den Altären der Krypten ihre Messe lesen konnten.

  Die Mittelkrypta : sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts restauriert, aber viele ehemalige Elementente sind zum Glück erhalten geblieben : die Kapitelle, die Pfeiler und die kannelierten Säulen. Wenn man die Treppehinuntergeht, kann man die sehr schöne Perspektive bewundern, die die Vielfalt der romanischen Bögen uns bietet. Die Mittelkrypta ist seit dem Jahre I63I der Heiligen Anna gewidmet, die Krypta auf der linken Seite (Nordseite) ist dem Heiligen Quentin gewidmet. Sehenswert ist an den 2 letzten Krypten das Gratgewölbe aus dem 11. Jahrhundert.
In der Mittelkrypta ist auch folgendes zu sehen:
  • einen Steinsarg, der unter den Grundmauern des Turmes entdeckt wurde.
  • mehrere Grabsteine, die uns an verschiedene Pfarrer von Vertus erinnern.

Sarcophage trouvé sous les fondations du clocher

Chapiteau Chapiteau

L'église et le puits Saint-Martin

III. DAS ÄUßERE DER KIRCHE

Äußerlich ist die Kirche so bewundernswert wie innerlich.
Von welcher Seite man sie auch betrachtet, ist die Kirche äußerlich schön, aber am schönsten ist der Anblick, wenn man sie von dem Sankt Martins Brunner aus betrachtet. Der harmonisch gebaut Turm wirkt sehr elegant mit seinem vierflächigen Dach. Seine Form, erinnert sehr an die Kirche von Vignory (Haute Marne) wie üblich in der Gegend befindet sich der größte Teil der Ausschmückung in dem obersten Stockwerk des Turmes. Seine vier Seiten sind identisch, durchbrochen durch 2 Doppelfenster. In der Umgebung finden wir denselben Turrnbau wieder: in Oger, in Istres et Bury und in Thibie.

An Hauptportal bemerken wir eine interessante, im Halbrelief gemeißelte Statue: Sankt Martins Barmherzigkeit: sie stellt den Heiligen Martin dar, der seinen Mantel mit einem Armen teilt. Leider ist diese Statue heute sehr verwittert. Charité St-Martin

Vitrail : St Martin partageant son manteau